Schüleraustausch
....zwischen der Laura-Schradin-Schule und der RISZI in Szolnok: erlebte Erweiterung Europas
Seit 1994 gibt es den Austausch zwischen den beiden Beruflichen Schulen, der Laura-Schradin-Schule und der Riszi-Schule in – immer andere deutsche Schülerinnen und Schüler haben dabei die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Ungarn kennen gelernt und eine ungarische Schülerin bei sich aufgenommen.
Die Möglichkeit dieser Erfahrungen werden wir auch weiterhin anbieten.
In erster Linie möchten wir dabei Schülerinnen und Schüler aus den Eingangsklassen des Beruflichen Gymnasiums und aus dem ersten Jahrgang der zweijährigen Berufsfachschule ansprechen, aber auch Schülerinnen und Schüler anderer Schularten sind jederzeit willkommen, beim Schüleraustausch mit Ungarn mitzumachen.
Schülerbegegnung Reutlingen – Szolnok
Beispiel: Ungarnaustausch 2013 (Schülerbericht)
Am Sonntag, den 13.10.13, trafen wir uns um 05:30 Uhr am Hauptbahnhof in Reutlingen. Wir, d. h. 12 Schüler und Schülerinnen und Herr Berger und Frau Grauer, die betreuenden Lehrer der Laura-Schradin-Schule. Nach einer 10-stündigen Fahrt kamen wir in Szolnok (Partnerstadt von Reutlingen) an, wo schon unsere Austauschpartner warteten. Jetzt erst erfuhren wir, wer unsere Austauschpartner sind und in welche Familien wir kamen. Es war schon dunkel, als wir kurz danach mit unseren Austauschpartnern nach „Hause“ fuhren.
Das war für viele schon ein kleines Abenteuer, denn einige Austauschfamilien lebten auf dem Land. Meine Austauschpartnerin lebt mit ihren Eltern und drei jüngeren Geschwister auf einem Bauernhof. Es war sehr schön. Leider war es schwer sich zu unterhalten, da wir kein Ungarisch können und die meisten Austauschpartner kein Englisch und nur wenig Deutsch. Deshalb verständigten wir uns oft mit Gesten und mit Google Übersetzer. Es klappte auch irgendwie.
Die Lehrer unserer Austauschschule hatten für unseren Aufenthalt ein attraktives Programm zusammengestellt – so mussten wir uns selbst gar nichts mehr überlegen.
Am Montagmorgen machten wir Betriebsbesichtigungen. Zuerst waren wir bei einer kleinen aber berühmten Firma namens Eurosol. Diese Firma fertigt Kostüme an, wie sie von nationalen und internationalen Theatern bestellt werden. Wir sahen Verkleidungen, die schon in Theatern auf der ganzen Welt ihren „Auftritt“ hatten. Dann konnten wir noch den Näherinnen bei der Arbeit zuschauen.
Als nächstes besuchten wir eine Wurstfabrik. Nachdem wir uns Hygienekleidung angezogen hatten, gingen wir in den Herstellungsbereich und konnten die einzelnen Schritte beobachten. Einige von uns mussten wegen Unwohlsein die Führung etwas früher beenden. Nach dem Mittagessen in der Schulmensa (Kraut mit Zucker oder Salz) gingen wir noch in die Backstube einer Bäckerei, wo wir sahen, wie Brot und Kuchen hergestellt werden. Zum Abschluss bekamen wir noch süße Stückchen.Am Dienstag machten wir einen ganztägigen Ausflug nach Eger. Wir bekamen eine Stadtführung, bei der wir die Sehenswürdigkeiten sahen und erklärt bekamen.
Insbesondere auf die Ereignisse zur Zeit der türkischen Belagerung (spätes Mittelalter) sind die Ungarn noch heute stolz. Damals wehrten sie sich gegen eine türkische Übermacht und hielten auf der Burg der Belagerung stand. Jedes Kind lernt diese Geschichte heute noch in der Schule.
Am Mittwoch gab es einen Empfang im Rathaus, wo uns die Schulamtsleiterin herzlich begrüßte. Wir schauten einen Film über Szolnok an : über die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten, die Kultur, … .Danach besichtigten wir noch Szolnok. Wir aßen wieder in der Mensa. (Suppe, Nudeln mit Kraut).
Am Donnerstag fuhren wir mit dem Zug nach Budapest. Dort besuchten wir die Theatervorführung „Háry János“. Sie war auf Ungarisch und so verstanden wir in dreieinhalb Stunden nur 7 Wörter, doch das Bühnenbild war toll. Das Theater handelte von Ereignissen aus der Zeit des österreichisch-ungarischen Kaiserreichs. Wir bekamen aber eine Zusammenfassung auf Deutsch, so dass wir wenigstens grob Bescheid wussten.
Danach besichtigten wir Budapest oder besuchten Einkaufszentren. Wer wollte, konnte noch auf die Fischer Bastei und über ganz Budapest schauen.
Am Freitag machten uns die Ungarn einen Schönheitstag in der Schule. An der dortigen Schule werden nämlich Frisöre und Kosmetiker ausgebildet. Dort machen sie eine Berufsausbildung und gleichzeitig das Abitur. Wir konnten uns also die Haare schneiden lassen, uns schminken lassen, … aber auch klettern (Turnhalle) und nähen.
Zum Schluss gab es ein typisch ungarisches Essen (Gulasch mit Brot und Apfelstrudel). Das war unser letztes gemeinsames Essen und wir bekamen ziemlich viele Geschenke überreicht – dies war auch ein typischer Ausdruck der Gastfreundschaft, die wir erleben durften.
Am Samstag fuhren wir auch schon wieder nach Deutschland. Wir haben viele tolle Erfahrungen in Ungarn gesammelt und viel Spaß gehabt. Spät nachts kamen wir erst nach Hause. Es war ein toller Austausch!
Dorothee Weinmann